Zusammenfassung
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1.
Durch Anwendung des Boysen Jensenschen Versuchsprinzips ließ sich zeigen, daß die geotropische Induktion bei Haferkeimlingen eine transversale Wuchsstoffverlagerung in der Spitze verursacht. Die Versuchspflanzen wurden am Gipfel 2 mm tief eingeschnitten und die Spalthälften durch ein eingesetztes Glimmerplättchen voneinander getrennt gehalten.
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2.
Bringt man die so vorbereiteten Koleoptilen im Wasserbad in geotropische Reizlage, so krümmen sie sich erheblich stärker auf, wenn der Spalt in der Vertikalebene liegt als bei dessen Horizontalstellung, in der er die Wuchsstoffverschiebung blockiert (2 Std-Reaktionswerte: 19,0 bzw. 10,80).
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3.
Werden die Pflanzen in gleicher Weise in einem 10−6 mol IES-Bad exponiert, so entwickelt sich die geotropische Aufkrümmung bei beiden Stellungen des Spaltes stärker als im Wasser. Andererseits macht sich jetzt die Wirkung der Querblockierung viel weniger bemerkbar (2 Std-Reaktionswerte: 24,6 bzw. 20,30). Daraus ist zu schließen, daß die Reizlage auch in der Basis eine Polarisierung induziert, welche die Ober- und Unterhälfte des Organs auf gleiche Auxinzufuhr verschieden stark reagieren läßt.
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4.
Zum direkten Nachweis der transversalen Wuchsstoffverschiebung in der geotropisch induzierten Spitze wurde durch 2 Einschnitte eine ihrer Symmetriehälften entfernt. In den entstandenen Winkel wurde zur Aufnahme des von der Längsschnittfläche abgegebenen Wuchsstoffs ein Agarwürfel eingesetzt. Nach 90 min langem Kontakt wurde der Auxingehalt der Würfel mit dem Wentschen Krümmungstest ermittelt. Es ergab sich, daß die verbliebene Spitzenhälfte in Vertikalstellung seitlich fast keinen Wuchsstoff ausscheidet; in der Horizontallage dagegen wird nach unten eine Auxinmenge abgegeben, die annähernd 10−7 mol IES entspricht.
Literatur
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Brauner, L., Appel, E. Zum Problem der Wuchsstoff-Querverschiebung bei der geotropischen Induktion. Planta 55, 226–234 (1960). https://doi.org/10.1007/BF01914635
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