Experimentelle Untersuchungen über die Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten im Blute verschiedener Abschnitte des Gefäßsystems

Zusammenfassung

• 1. Die Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten des Organvenenblutes ist zumeist geringer als diejenige der Erythrocyten des peripherischen Venenblutes. Bei beschleunigter Senkungsreaktion, sowohl unter physiologischen, wie auch pathologischen Bedingungen, ist dieser Unterschied besonders deutlich ausgeprägt.

• 2. Unter normalen Verhältnissen ist an Katzen die S.R. im Blut der unteren Hohlader (besonders für den unter dem Zwerchfell gelegenen Abschnitt) am meisten verzögert. Während der verdauung wird diese Regel nicht eingehalten und die größere Verzögerung wird zumeist am Pfortaderblut beobachtet.

• 3. Auf Grund dieser Befunde ist aus der veränderten S.R. am peripherischen Blut, ein Rückschluß auf die Senkungsgeschwindigkeit am Blut anderer Gefäßgebiete nicht zulässig.

• 4. Die Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten, wenn sie aus ihrem eigenen Plasma in das Plasma einer anderen Vene übergeführt sind, ist abhängig von den Eigenschaften des Plasmas.

• 5. Zusatz der verschiedenen Stoffe zum Plasma führt zumeist zu Verzögerung der Senkungsgeschwindigkeit in der Erythrocytenausfschwemmung.

• 6. Die Verschiedenheit der Senkungsgeschwindigkeit im Blut verschiedener Blutgefäße beruht darauf, daß die physiko-chemischen Eigenschaften des Blutplasmas verschieden sind.