Zur Pathologie des urogenitalen Helle-Zellen-Systems

Zusammenfassung

• 1. Im Urogenitale beschränkt sich das Vorkommnis desargyrophilen Helle-Zellen-Systems auf den Bereich des Entodermes, in dem es sich freilich nicht allenthalben findet.

• 2. Dieargyrophilen Hellen Zellen sind vermehrt bei chronischer Cystitis, insbesondere in denLimbeck-v. -Brunsschen Epithelnestern und in den drüsigen Bildungen der Cystitis cystica und Cystitis glandularis.

• 3. Am Wucherungsvorgang der Papillome der Harnblase sind sie so gut wie unbeteiligt, reichlich finden sie sich in kleinen polypösen soliden Epitheliomen der. Harnblase, die von denLimbeck-V.-Bruns-schen Epithelnestern abzuleiten sind und auch als Carcinoide bezeichnet werden können.

• 4. Im Bereich der Prostata kommen fleckweise Anhäufungen argyrophiler Heller Zellen in der Zeile des Epithels vor, auch ohne Entzündung. An der Bildung der Knoten bei der sog. Prostatahypertrophie sind sie kaum oder nicht beteiligt. Hingegen stellen die soliden, oft lipoidreichen Carcinome der Prostata häufig eine eindrucksvolle geschwulstige Entfaltung des argyrophilen Helle-Zellen-Systems dar.

• 5. Im Sinne der These von den peripheren endokrinen Drüsen wird die besondere Lebenstätigkeit auch des urogenitalen argyrophilen Helle-Zellen-Systemes als eine endokrine (parakrine) gewertet.