Zusammenfassung
-
1.
Die Milzexstirpation vor oder im Beginn der Sensibilisierung verhindert beim Hund die Auslösung des anaphylaktischen Shocks, während sich der Peptonshock als von der Milzfunktion völlig unabhängig erwies. Daß dieser Effekt der Milzexstirpation auf die anaphylaktische Shockwirkung nicht regelmäßig auftritt, ist mit Wahrscheinlichkeit darauf zuruckzuführen, daß die Milzfunktion durch andere Organe (Lymphdrüsen, Knochenmark, Aschoffs Milzgewebe in der Leber) übernoimmen werden kann.
-
2.
Wird die Milz eines bereits sensibilisierten Hundes entfernt, so bleibt der anaphylaktische Shock völlig unbeeinflußt. Es geht aus diesen Tatsachen hervor, daß die Milz keineswegs die für die Auslösung der anaphylaktischen Drucksenkung notwendige Kontraktion der Leberkapillaren des Hundes direkt, sondern nur den Stoffwechsel in dem Sinne beeinflußt, daß die für die Shockwirkung nötige Sensibilisierung ermöglicht wird.
Literatur
Mautner und Pick, Münchn. med. Woch. 1914.
Manwaring, Zeitschr. f. Immunitätsforsch. Bd.8, S. 1, 1910.
Denecke, Ebenda Bd.20, S. 501, 1914.
Hashimoto und Pick, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. Bd.76, S. 89, 1914.
Bianchi, Morgagni, P. I. 55/1, 1913.
M. B. Schmidt, 17. Tagung der deutsch. path. Gesellsch. 1914.
Lepehne, Deutsch. med. Woch. Hft. 27, 1914.
Landau, Zieglers Beiträge Bd. 58.
McNee, Med. Klinik Hft. 28, 1913.
Joannovics und Pick. Wien. klin. Woch. Hft. 16, 1910.
Pugliese, Bull. d. scienc. mèd. Bologna 1901.
Schindeler, Inaug.- Diss., Greifswald, 1870.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 5 Kurven.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Mautner, H. Über die Bedeutung der Milz für das Zustandekommen des anaphylaktischen Shocks beim Hund. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 82, 116–121 (1917). https://doi.org/10.1007/BF01873221
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01873221