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Toxikologische Untersuchungen im Dienste der Avitaminoseforschung

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Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wird der Plan begründet, Versuche mit Stoffwechselgiften mit der Avitaminoseforschung in Verbindung zu bringen. Das Gift spielt dabei die Rolle des Instrumentes, mit welchem in den Zellenchemismus eingegriffen wird, um durch Hemmungen Defiziterscheinungen zu reproduzieren.

In Fortsetzung früherer Versuche mit akuter Blausäurevergiftung werden hier Methode und Resulfafe von Versuchen mit chronischer Blausäurewirkung aufgeführt. Die Beobachtungen an den im Zustand der chronischen Blausäurevergiftung gehaltenen Tauben bestätigen die Erfahrung, daß die toxische Hemmung der Gewebeatmung dieselbe Kombination von Symptomen produziert, wie sie für den Zustand der Avitaminose charakteristisch ist. — Eine Beziehung zum Avitaminosezustand scheint die Beeinflussung des Stoffwechsels durch Phenyläthylamin und durch Tyramin zu haben und zwar insofern, als sich in der depressorischen Phase der Giftwirkung eine Neigung zur Verschärfung des Krankheitsbildes zeigt, während später und bei Anwendung kleiner Dosen (Lipschitz) eine Tendenz zur Besserung in Erscheinung tritt. Für eine klare Deutung ist eine Ausdehnung der Versuche noch nötig. Die Untersuchung mit anderen den Stoffwechsel beeinflussenden Giften (Chinin, Fluorescein, Coffein, Natriumarseniat, ß-T). verliefen in bezug auf unser Arbeitsziel negativ. Auf Injektion von Phosphatgemisch erfolgt hingegen bei Avitaminosetauben eine unverkennbare Verschärfung des Krankheitsbildes. Die derart herbeigeführte Auslösung von Krampfanfällen steht in Analogie zur Wirkung einer künstlich gesetzten Aufregung einer Reistaube. Die gemeinschaftliche Seite liegt in einer vermehrten Belastung des oxydativen Chemismus der Zellen, wodurch eine bis dahin noch latent verbliebene Insuffizienz manifest wird.

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Hess, W.R. Toxikologische Untersuchungen im Dienste der Avitaminoseforschung. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 103, 366–379 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01864902

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