Zusammenfassung
Der venöse Rückfluß zum Herzen, gemessen an den Druckveränderungen in der oberen und unteren Hohlvene, nimmt nach kleinen Histaminmengen (0,05–0,2 mg) häufig zu, nach mittleren und großen Histaminmengen (0,2–2,0 mg) ab.
Der arterielle Druckabfall nach intrajugularer Injektion erfolgt, ehe sich die Rückflußverminderung bemerkbar macht; die Drucksenkung in der oberen und unteren Hohlvene kann bis zu 40 Sekunden später in Erscheinung treten als der arterielle Druckabfall. Der arterielle Druck kann sogar abfallen, während der venöse Rückfluß zunimmt (Zunahme des Minutenvolumens). Die arterielle Drucksenkung im Histaminshock ist nicht abhängig von den Vorgängen, die den Blutzufluß zum Herzen verändern, sondern geht vorwiegend aus von einer Widerstandsverminderung im arteriellen System.
Die Herabsetzung des Herzminutenvolumens, nicht der arterielle Druckabfall, hat wie Mautner und Pick zeigten, als die wesentliche Auswirkung der rückflußvermindernden Kreislaufvorgänge zu gelten.
Der Lungenvenensperre kommt beim Hund keine Bedeutung für die arterielle Drucksenkung zu und keine wesentliche Bedeutung für die Füllung des linken Ventrikels.
Die Abflußbehinderung aus der Leber setzt ein, ehe der Druck in der unteren Hohlvene fällt, sie kann also den venösen Druckabfall mitverursachen.
Die Abhängigkeit des Pfortaderdrucks von der Abflußbehinderung aus der Leber ergibt sich daraus, daß die Zunahme des Pfortaderdrucks niemals der Zunahme des Lebervolumens vorausgeht, und dies, obwohl das Histamin die Pfortadergefäße früher erreicht als die Lebergefäße.
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Gollwitzer-Meier, K., Gelhaar, E. Venöser Rückfluß und arterieller Druck unter dem Einfluß von Histamin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 161, 325–336 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01864802
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