Zusammenfassung
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1.
Die menschliche Niere scheidet den Alkohol in etwas stärkerer, etwa 1 1/2 facher Konzentration im Urin aus als er im Blute vorhanden ist. Auch die Niere des Alkoholikers besitzt ein deutliches Konzentrationsvermögen für Alkohol.
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2.
Das Starlingsche Herz-Lungen-Nierenpräparat scheidet Alkohol ebenfalls leicht konzentriert im Urin aus. Ebenso verhält es sich gegenüber Äthyläther, Methylalkohol und Azeton. Ein Teil dieser Konzentrationen ist physikalisch-chemisch bedingt, indem der Raum, den das Serumeiweiß einnimmt, nicht für den Alkohol zur Verfügung steht und daher die Konzentration des Alkohols in der Serumflüssigkeit größer ist als im Gesamtserum.
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3.
Die künstlich durchströmte Froschniere scheidet den Alkohol etwas verdünnter aus als er in der Durchströmungsflüssigkeit enthalten ist. Am stärksten verdünnt ist der Alkohol anscheinend im Glomerulusfiltrat enthalten.
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4.
Es wird eine Modifikation der Höberschen Theorie der Konzentrierung lipoidlöslicher Stoffe in den Tubulusepithelien besprochen. Danach werden lipoidlösliche Stoffe nur dann konzentriert, wenn sie verhältnismäßig langsam durch Zellen permeieren. Stoffe von großer Lipoidlöslichkeit und kleinem Molekularvolumen können durch die Poren der Zellwände so schnell permeieren, daß eine wesentliche Konzentrierarbeit durch die Tubuluszellen an ihnen nicht geleistet werden kann.
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Ausgeführt mit Unterstützung der Ella-Sachs-Plotz-Foundation.
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Bornstein, A., Budelmann, G. Die Ausscheidung von Alkohol und Äther durch die Niere. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 150, 47–69 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01863859
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