Über die spezifische Refraktion des Gesamteiweißes

Zusammenfassung

• 1. Der spezifische Brechungszuwachs des Gesamteiweißes ist keine einheitliche Größe.

• 2. Er ist bei den verschiedenen Individuen wie bei ein und demselben Individuum Schwankungen unterworfen.

• 3. Die Schwankungsbreite von 0,00180–0,00228 bei ein und demselben Individuum ist nahezu identisch mit der von Arnd und Hafner. bei verschiedenen Individuen gefundenen.

• 4. Der Mittelwert des spezifischen Brechungszuwachses von 0,00204 kommt dem von Schretter mit 0,00200 angegebenen gleich.

• 5. Reihenuntersuchungen haben ergeben, daß der spezifische Brechungszuwachs einen gleichen Verlauf zeigt, wie die spezifische Viskosität.

• 6. So wie für die spezifische Viskosität nachgewiesen ist, daß sich in ihr der jeweilige kolloidale Zustand der Eiweißkörper ausdrückt, scheint auch die spezifische Refraktion von solchen Einflüssen abhängig zu sein.

• 7. Eine gesetzmäßige Abhängigkeit vom Albumin-Globulinverhältnis und von der Restrefraktion konnte für die spezifische Refraktion nicht nachgewiesen werden.

• 8. Die refraktometrische wie die viskosimetrische Bestimmung des Eiweißgehaltes vermögen allein keinen sicheren Aufschluß über Konzentrationsverhältnisse zu geben, sie gewähren aber im Verein mit einer kjeldahlometrischen Stickstoffbestimmung einen deutlichen Einblick in kolloidale Zustandsänderungen der Eiweißkörper.