Über die biologische Wirksamkeit verschiedener Lichtarten

Zusammenfassung

Es wurden einige Wirkungen verschiedener Lichtquellen, deren Energiemaximum in verschiedenen Spektralbereichen liegt, auf Insulin und Adrenalin sowie auf den tierischen Organismus vergleichsweise untersucht.

Unter den geschilderten Versuchsbedingungen wurde Adrenalin durch Rot- und Grünlicht aktiviert, durch Blaulicht gehemmt; Insulin wurde durch Blau- und Grünlicht aktiviert, durch Rotlicht gehemmt. Wurden Kaninchen, denen Traubenzucker intravenös injiziert worden war, mit einer der genannten Lichtarten bestrahlt, so stieg der Blutzucker unter Blaulicht wesentlich weniger an und fiel schneller wieder ab als unter Rotlicht. Unter Grünlicht-Bestrahlung verlief die Blutzuckerkurve etwa ebenso wie im diffusen Tageslicht, wie überhaupt das verwendete Grünlicht nur eine geringe pharmakologische Wirksamkeit zeigte.

Der Zuckergehalt der Haut stieg ebenfalls unter Rotlicht-Bestrahlung an, während er sich unter Blaulicht-Bestrahlung konstant hielt oder leicht absank.

Im Anschluß an die Bestrahlung wurden Lichtwirkungen beobachtet, die als Ausdruck einer Änderung der Gleichgewichtslage des vegetativen Nervensystems im Sinne einer Vagotonie unter dem Einfluß von Rotlicht bzw. einer Sympathikotonie unter dem von Blaulicht gedeutet wurden.

Der Gehalt der Haut und des Blutes an reduziertem Glutathion zeigte während und nach der Bestrahlung enge Beziehungen zu dem erwähnten Einfluß der verschiedenen Lichtarten auf den Zuckerstoffwechsel. Außerdem ergab sich, daß das Ansteigen oder Abfallen der Menge des reduzierten Glutathions in Blut und Haut ein früher als die Änderungen des Zuckerstoffwechsels auftretendes Symptom der Umstimmung des Organismus durch die verschiedenen Lichtarten darstellt.