Zusammenfassung
Abschließend kann also gesagt werden, daß der Intermediärstoffwechsel eines Organismus von den verschiedensten Bedingungen bestimmt wird, von denen bisher nur einige wenige mit Versuchsbeispielen belegt werden konnten. Jede — wie auch immer zustandegekommene — Änderung des Gewebsstoffwechsels verändert aber auch die Wirkung von Giften an ihrem Angriffspunkt. Denn jede Giftwirkung greift in die intermediären Stoffwechselvorgänge ein und wird daher in ihrer Stärke und sogar in ihrer Richtung bestimmt durch die Stoffwechsellage des Organismus bzw. ihres Angriffspunktes, von der zugleich dessen Konzentrationsempfindlichkeit abhängt.
In den Fällen, wo die für den normalen Funktionsablauf wesentlichsten Stoffwechselvorgänge erfaßt werden konnten, wie an Muskel und Herz, entsprachen sich Stoffwechseländerungen und Änderungen der Funktion.
Es wurden einige experimentelle Erfahrungen (zentralnervöse Gifte, Gefäßwirkungen, Herzmittelwirkungen) mitgeteilt, die zeigen, daß das wesentliche Kennzeichen einer Giftwirkung ihr Angriffspunkt ist, daß aber die Wirkungsstärke und vor allem die Wirkungsrichtung in weitem Umfange beeinflußbar und von vielerlei Bedingungen abhängig sind. Diese sind wohl in der Hauptsache in den Beziehungen jeder Giftwirkung zu den intermediären Stoffwechselvorgängen ihrer Angriffspunkte zu suchen.
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Freund, H. Angriffspunkt, Wirkungsrichtung und intermediärer Stoffwechsel. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 180, 416–436 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01858842
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