Zusammenfassung
1. Das Alter der Tränenspender erwies sich auf die Anwesenheit des Lysozyms ohne merklichen Einfluß.
2. Das Kammerwasser als auch die Linse zeigten, wenigstens in der von uns angewendeten maximalen Konzentration von 1 : 100, keine lytische Eigenschaften gegen unseren lysosensiblen Stamm S. IV.
3. Die akuten Bindehautentzündungen zeigten eine wesentliche Verminderung des Lysozymgehaltes. Die Differenzen der Wirkung können nicht auf eine evtl. Änderung derp H-Konzentration bezogen werden.
Chronische entzündliche Prozesse sind ohne merklichen Einfluß auf den Lysozymgehalt.
4. Die Wirkung des Lysozyms wird nicht vom Blutserum beeinträchtigt.
5. Die antibakterielle Wirkung des Lysozyms äußerte sich auch in unseren Untersuchungen, und zwar bloß auf die von der Luft isolierten Bakterien, während das Lysozym auf die Staphylokokken — welche von kranken Augen entnommen und isoliert waren — keine antibakterielle Wirkung entfaltete.
6. Während der Prüfung von verschiedenen Pharmakonen konnten wir den Eindruck bekommen, daß 1/2proz. Zincum sulfuricum keinen schädigenden Einfluß auf das Lysozym ausübe.
Zum Schlusse sind wir verpflichtet, unsere Dankbarkeit dem Herrn Prof. Dr.E. Prašek für die Initiative und Unterstützung während der Ausführung dieser Arbeit auszusprechen, desgleichen Herrn Prof. Dr.A. Botteri für die Anregung zu dieser Arbeit und für die freundliche Überlassung der Fälle.
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Čavka, V., Prica, M. Über Lysozymwirkung in normalen und pathologischen Augensekreten. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 121, 740–755 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01854238
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