Zusammenfassung
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1.
Es gibt normale Encephalogramme bei Epileptikern. Sie kommen jedoch niemals bei Kranken mit fokalem Anfallsbeginn vor.
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2.
Völliges Ausbleiben der Ventrikelfüllung oder nur einseitige Ventrikelfüllung wird in seltenen Fällen beobachtet, ohne daß bisher eine Erklärung dafür möglich ist.
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3.
Bei sämtlichen Kranken mit fokalem Anfallsbeginn findet sich ein typischer Befund (Ausziehung oder Ausbuchtung des Ventrikels der kranken Seite, die auf das krampfauslösende Zentrum hinweist).
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4.
Bei Kranken ohne fokalen Anfallsbeginn finden sich bis auf seltene Ausnahmen encephalographische Veränderungen, die aber auch bei anderen organischen Hirnleiden vorkommen, so daß die Diagnosestellung der Epilepsie allein aus dem Encephalogramm nicht möglich ist. Im allgemeinen entspricht die Stärke der encephalographischen Veränderungen auch der Schwere der klinischen Erscheinungen.
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Gross, W. Die diagnostische Bedeutung der Encephalographie bei der Epilepsie. Archiv f. Psychiatrie 94, 366–381 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01835115
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