Zusammenfassung
Die Schwankungen der Jahresringbreiten von Jahr zu Jahr sind nicht nur bei verschiedenen Holzarten verschieden (bei Buche grö\er als bei Eiche, bei Lärche grö\er als bei Zirbelkiefer), sie zeigen auch bei derselben Holzart säkulare Schwankungen, mit einem Minimum in der Bronzezeit und im hohen Mittelalter (12.–13. Jahrhundert) sowie einem Maximum in der Jungsteinzeit und im 17. Jahrhundert (der „kleinen Eiszeit“). Eine geographische „Eichung“ ergibt, da\ die Schwankungen in Mitteleuropa von Westen nach Osten zunehmen, da\ also stärkere Schwankungen als Zeichen eines irgendwie kontinentaleren Klimas gelten können.
Auch die „Periodenlänge“ von Jahresringbreiten-Kurven, d. h. die Zahl der Jahre, in welchen die Breite ohne Unterbrechung steigt oder fällt, weicht gesetzmä\ig von reiner Zufallsverteilung ab. Auch diese Kennzahl scheint klimabedingt säkularen Schwankungen zu unterliegen, deren statistische Sicherung noch geprüft wird.
Summary
The average annual fluctuation of ring width shows secular differences with minimum in the bronce age and the high middle ages, and a maximum in neolithic times and the so called “little ice time” of the 17th century. This seems to be a sign of continental climate in the times of higher annual fluctuation.
The same may hold truth for the average number of years the ring width increases or decreases (“length of periods”), a more frequent reversal of increasing to decreasing and vice versa being a sign of continental climate.
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Huber, B. Durchschnittliche Schwankung und Periodenlänge von Jahresring-Breitenkurven als Klima-Indikatoren. Geol Rundsch 54, 441–448 (1964). https://doi.org/10.1007/BF01821195
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01821195