Zusammenfassung
Ausgehend von Beobachtungen im nördlichen Norwegen, im südlichen Ruhrgebiet und dem alpinen Flysch (Abschn. 2) wird für die dort vorkommenden liegenden Falten und die damit verbundene flache Schieferung nachgewiesen, daß
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1.
die beobachteten Erscheinungen als Folge einer horizontalen Schiebung entstanden sind (Abschn. 4 und 6),
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2.
die liegenden Falten durch Knickvorgänge als Biegefalten gebildet wurden (Abschn. 3 und 6),
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3.
die Schieferungsflächen als Schenkelbrüche auf den Hangendschenkeln von Kleinstfalten entstanden sind, welche mechanisch den liegenden Falten entsprechen (Abschn. 5),
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4.
die Bewegungen an den Schieferungsflächen als Drehverschiebungen aufzufassen sind, in deren Verlauf die Schieferung immer flacher gelegt und der Schichtlage angenähert wird, ohne diese jedoch ganz zu erreichen (Abschn. 5),
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5.
mit diesen Bewegungen Plättungserscheinungen senkrecht zur Schieferung verbunden sind, welche zur Zerreißung der vorher gefalteten festen Bänke und zur Deformation von Geröllen und anderen Einlagerungen führen (Abschn. 7–9),
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6.
die Ursache für den komplizierten Verformungsmechanismus darin zu suchen ist, daß die Schichtflächen bei der Bewegung instabil werden, während in steilerer Lage angelegte rotierende Scherflächen stets stabil bleiben. Auf die Analogie zur Turbulenz in der Hydrodynamik wird hingewiesen (Abschn. 6).
Für die beschriebenen Faltungserscheinungen wird die Bezeichnung „Gleitfaltung“, für die zugehörige Schieferung der Name „Gleitfaltschieferung“ vorgeschlagen. Weiterhin wird die Verwandtschaft dieser Erscheinungen mit subaquatischen Rutschungen diskutiert (Abschn, 11). Abschließend wird die allgemeine Bedeutung der Resultate besprochen (Abschn. 12).
Schriften
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Diese Abhandlung erscheint als Nr. 3 meiner „Beiträge zur Geomechanik“.
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Kienow, S. Über Gleitfaltung und Gleitfaltschieferung. Geol Rundsch 41, 110–128 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01803494
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01803494