Zusammenfassung
Bei Mäusen funktioniert die Leber nicht als Blutdepot. Die Blutmenge derselben vermehrt sich, wenn das Tier herumläuft, gereizt wird oder wenn man ihm Adrenalin subcutan einspritzt.
Bei Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen und Hunden, also bei den bis jetzt untersuchten Tieren, kann die Lunge in sinuösen Gefäßerweiterungen Blut aufnehmen. Solche Erweiterungen konnten post mortem bei so gut wie sämtlichen Mäusen, die in normalem Zustande getötet wurden, beobachtet werden, jedoch nicht bei solchen Tieren, welche vor der Tötung etwa I Stunde in raschem Tempo herumgelaufen waren, auch nicht bei der Mehrzahl der Tiere, welche vor der Tötung gereizt wurden und solchen, welchen Adrenalin bzw. Coffein eingespritzt worden war bzw. bei solchen, die mit Chloroform betäubt worden waren.
Bei Kaninchen wurden solche Gefäßerweiterungen innerhalb der Gebiete der Lunge angetroffen, welche gleichsam von der Zirkulation im übrigen abgesperrt waren.
Wahrscheinlich funktiniert daher die Lunge als Blutdepot und tut dies auf eine gleichartige Weise wie die Milz.
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Sjöstrand, T. Funktionieren die Leber und die Lunge als Blutdepots?. Klin Wochenschr 13, 169–173 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01785153
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01785153