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Über den Anteil der Kapazitäts- und der Widerstandsänderungen der Lungenbahn an den respiratorischen Schwankungen der Stromstärke

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Ein Verfahren zur künstlichen Durchströmung der Lunge, bei welchem neben dem arteriellen Blutdruck und der natürlichen oder künstlichen Dehnung der Lunge (Änderung des Druckes in der Pleurahöhle bzw. in der Trachea) die Stromstärken des Zuflusses durch die Art. pulm. und die des Abflusses durch die Venen aufgezeichnet werden, wird benützt zur Feststellung, ob und inwieweit die Schwankungen der Stromstärke bei den Atembewegungen der Lunge durch Änderungen des Widerstandes und der Kapazität der Blutbahn veranlaßt sind. Dabei ergab sich:

  1. 1.

    Bei gleichförmigerSteigerung des Druckes in der Art. pulm. wächst die Stromstärke in rascherem Verhältnis als der Druck; diese Erscheinung ist im wesentlichen der durch die Dehnbarkeit der Bahn veranlaßten Herabsetzung des Widerstandes zuzuschreiben, zum kleinen Teil einer Kapazitätszunahme.

  2. 2.

    Durch dienatürliche Dehnung der Lunge wird derWiderstand der Blutbahn zunehmend mit dem Grade der Dehnung erheblich herabgesetzt, bei derkünstlichen Dehnung ist dies nur in geringem Grade der Fall, und zwar nur bei den niederen Graden der Dehnung (etwa 5 cm Trachealdruck), bei den höheren nimmt der Widerstand zu.

  3. 3.

    Registriert man die Stromstärken in der Art. pulm. bei gleichförmig steigendem Blutdruck und bei verschiedenen Graden der natürlichen und künstlichen Dehnung der Lunge, so zeigt sich, daß bei dernatürlichen Dehnung die Stromstärken sowohl mit dem Blutdruck als mit der Dehnung der Lunge wachsen, bei derkünstlichen nur mit steigendem Blutdruck.

  4. 4. a)

    Beim langsamenperiodischen Wechsel des Druckes in der Pleurahöhle (natürliche Atmung) schwanken Zu- und Abfluß der Lungenbahn in entgegengesetzter Richtung, indem der Zufluß bei der Einatmung zu-, der Abfluß aber abnimmt, und umgekehrt bei der Ausatmung. Die inspiratorische Verstärkung des Zuflusses beruht im wesentlichen auf einer Herabsetzung des Widerstandes der arteriellen Bahn, die 3–6 mal größeren Schwankungen des Abflusses auf Kapazitätsschwankungen der Venen.

  5. b)

    Beimperiodischen Wechsel des Druckes in der Trachea (künstliche Atmung) verlaufen Zu- und Abfluß gleichsinnig; sie nehmen ab beim Steigen des Trachealdruckes, zu beim Sinken. Die Abnahme des inspiratorischen Zuflusses wird auf die Widerstandserhöhung der Bahn zurückgeführt, die wieder sehr viel stärkere Abnahme des Abflusses auf Kapazitätszunahme der künstlich gedehnten Lunge.

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Die Versuche sind schon in den Monaten Januar/Februar 1927 ausgeführt worden; ihre Veröffentlichung wurde durch verschiedene äußere Umstände bisher verzögert.

Herrn GeheimratHürthle spreche ich für das große Entgegenkommen und die weitgehende Unterstützung, mit der er die Arbeit förderte, meinen Dank aus.

Vor allem habe ich Herrn GeheimratSauerbruch zu danken dafür, daß er mir durch Entsendung an das Physiologische Institut der Universität Breslau die vorliegende Untersuchung ermöglicht hat.

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Laux, L. Über den Anteil der Kapazitäts- und der Widerstandsänderungen der Lungenbahn an den respiratorischen Schwankungen der Stromstärke. Pflügers Arch. 224, 110–120 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01771359

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