Zusammenfassung
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1.
Am isolierten Pf. stellen sich nach kleinen Veratrinmengen mäßige Beschleunigung und bedeutende Vergrößerung der Ausschläge ein. Während die Dauer der Kontraktion dabei noch nicht zunimmt, zeigt das Eg. schon eine deutliche Verbreiterung (durch Verlängerung des Nachpotentiales) und der Unterschied wird noch größer in den späteren Stadien, wenn es gelungen ist, die Arrhythmie rückgängig zu machen.
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2.
Größere Mengen von Veratrin führen zu einer typischen Rhythmusstörung, die einem tachykardischen Anfall ähnlich ist: auf einen einleitenden Schlag folgt eine Reihe rascher Kontraktionen, dann eine Pause und dann wieder ein einleitender Schlag. Das Eg. zeigt dabei, daß diese sekundären Erregungen einem sehr langen Nachpotential aufgesetzt sind und daß die Pause frei davon ist.
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3.
Es wird das ähnliche Verhalten beim Muskel, beim Nerven und beim Froschherzen besprochen. Beim Nerven wird das durch Veratrin stark vergrößerte Nachpotential durch rhythmische Reizung verstärkt und verlängert, durch Kälte, Asphyxie, Kohlenmonoxyd und durch manche Anästhetica verkleinert.
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4.
Das Verhalten des Pf. stimmt nicht genau mit dem des Nerven überein: Das Nachpotential wird durch Asphyxie (Cyannatrium) verkleinert, durch Reizung werden die Gruppen und das Nachpontential verlängert. Kälte hebt die Gruppen auf und vergrößert das Nachpotential.
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5.
Calcium setzt die Automatie des Pf. auch bei Veratrinvergiftung herab; aber wenn dann ein automatischer Schlag einsetzt, folgt auf ihn eine lange tachysystolische Reihe; das Nachpotential ist also verlängert und wird vergrößert. Kalium hebt die Gruppenbildung auf und hat die Neigung, das Nachpotential zu verkleinern und zu verkürzen.
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6.
Zwischen den sekundären Erregungen und dem Nachpotential scheint ein Zusammenhang derart zu bestehen, daß die „Extrasystolen“ während des Nachpotentiales auftreten und in der Pause fehlen; es besteht jedoch keine Abhängigkeit der Extrasystolie von der Höhe des Nachpotentiales.
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Goldenberg, M., Rothberger, C.J. Über die Wirkung von Veratrin auf den Purkinjefaden. Pflügers Arch. 238, 137–152 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01767623
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01767623