Zusammenfassung
Die Befunde vonTullio (Kopfbewegungen in der Richtung eines Bogenganges auf Schallreiz nach Eröffnung seines knöchernen Daches) konnten bestätigt werden. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine Reizung der betreffenden Crista. Bei den horizontalen Bogengängen besteht eine überraschende Ähnlichkeit mit der Drehreaktion; man kann diese Reaktionen zusammen-oder einander entgegenwirken lassen. In Übereinstimmung mitTullio wurde festgestellt, daß diese Reaktionen nach Entfernung der Cochlea bestehen bleiben, jedoch nach Verschluß des äußeren Gehörganges verschwinden. Die AnnahmeTullios, daß die Reflexerregbarkeit der betreffenden Crista durch das Anbringen der Öffnung zunehme, stehen wesentliche Bedenken entgegen. Wahrscheinlicher ist, daß durch das Vorhandensein einer zweiten Öffnung der Labyrinthflüssigkeit Gelegenheit zum Ausweichen gegeben wird und dadurch Schallwellen auf die betreffende Crista wirksam werden. Ein Einfluß der Richtung des Schalles ließ sich nicht feststellen. Die Benennung „Schallorientierungsreflexe“ ist daher vermutlich nicht richtig gewählt.
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Huizinga, E. Über die Schallreflexe von Tullio. Pflügers Arch. 234, 665–669 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01766950
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