Zusammenfassung
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1.
Die Säurekontraktur des Froschmuskels unterscheidet sich in bezug auf Form und Größe wesentlich von der des Bindegewebes. Sie tritt rascher ein und hat zwei Maxima, von denen das erste sehr schnell, das zweite erst nach einigen Minuten erreicht wird. Das Bindegewebe verkürzt sich dagegen nur langsam. Das Maximum seiner Säurekontraktur liegt zeitlich hinter dem zweiten Maximum der Säurekontraktur des Muskels und erreicht nicht dessen Höhe.
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2.
Die Dauer der Säurekontraktur ist bei Muskeln und Bindegewebe verschieden. Während die Säurekontraktur des Muskels wahrscheinlich durch die Zerstörung der Muskelfibrillen sich allmählich zurückbildet, bleibt die Bindegewebskontraktur lange Zeit unverändert.
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3.
Durch Vorbehandlung mit 20%igem Methylalkohol wird die Verkürzungskurve des Muskels im Gegensatz zu der des Bindegewebes deutlich, wenn auch unregelmäßig beeinflußt.
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4.
Trocknung und genügend lange Fäulnis zerstören die Muskelfibrille bis zum völligen Ausbleiben der Säurekontraktur, während ebenso behandeltes Bindegewebe noch eine deutliche, wenn auch verringerte Kontraktur aufweist.
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5.
Die isolierte Muskelfaser zeigt eine deutliche Säurekontraktur.
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6.
Die Säurekontraktur des Muskels wird daher nicht allein durch die Verkürzung des Bindegewebes hervorgerufen. Sie wird zum großen Teil durch die Einwirkung der Säure auf die Muskelfaser selbst erzeugt.
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Thauer, R. Der Anteil des Bindegewebes an der Säurekontraktur der quergestreiften Muskeln des Frosches. Pflügers Arch. 234, 276–289 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01766909
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01766909