Zusammenfassung
Zur Frage des vorwiegenden zentralen oder vorwiegend reflektorischen KohlensÄureangriffs auf die Atmung werden neue Versuche am leicht narkotisierten Hund mitgeteilt, in denen die wirksame Reizgrö\e durch fortlaufende pH-Messung im isolierten Carotissinuskreislauf und im arteriellen Körperblut bestimmt wird.
Das Atemzentrum hat einen niedrigeren Schwellenwert des wirksamen KohlensÄurereizes als die Chemorezeptoren des Glomus caroticum. Das Atemzentrum ist auch gegenüber steigend grö\eren KohlensÄurereizen empfindlicher als die Chemorezeptoren des Glomus caroticum. Ebenso überwiegt in der tonischen Erregung des Atemzentrums durch KohlensÄure der unmittelbare Angriff am Zentrum über den peripheren Angriff an den Chemorezeptoren.
Der verschiedene Reaktionsablauf der zentralen und der reflektorischen KohlensÄurehyperpnoe scheint nicht auf einer Verschiedenheit der Reaktionsform des Atemzentrums bzw. der endosinualen Chemorezeptoren zu beruhen, sondern durch Verschiedenheiten des Reizablaufes und des Schwellenwertes der örtlichen Erregbarkeit bedingt zu sein.
In der Steuerung der Atmung durch KohlensÄurereize spielt das Atemzentrum die ma\gebende Rolle. Die Chemorezeptoren des Glomus caroticum haben eine unterstützende Funktion, die erst bei arteriellen KohlensÄurespannungen in Gang kommt, die höher liegen als die zentral wirksamen Spannungen.
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Gollwitzer-Meier, K., Lerche, E. Reflektorischer und zentraler Anteil der KohlensÄurewirkung auf die Atmung. Pflügers Arch. 244, 145–156 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01766279
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