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Über die Röntgenologische Darstellung von Milz, Leber und Knochenmark Durch Thoriumdioxyd und Ihre Histologischen Grundlagen

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Das im Handel befindlicheThoriumdioxydsol mit NamenThorotrast (Heyden) wurde bei 40 Kaninchen zur sog.Hepato-Lienographie benutzt, ohne daß auch bei Verwendung sehr großer Dosen sich bei den Versuchstierenakute schädigende Wirkungen hätten feststellen lassen.

  2. 2.

    Zur Gewinnung einesschwachen Kontrastschattens vonMilz undLeber wurden bei den Versuchstieren mindestens 0,5 ccm pro Kilogramm Körpergewicht, zur Darstellung eines einwandfreien Schattenbildes 0,75–1 ccm pro Kilogramm Körpergewicht der 25proz. Thoriumdioxydlösung benötigt, und zwar tritt das Schattenbild um sofrüher auf, jegrößer die injizierte Menge des Kontrastmittels ist.

  3. 3.

    Laufende, in Abständen von 2 zu 2 Minuten nach der intravenösen Injektion des Kontrastmittels gemachte Röntgenaufnahmen zeigten bei den Versuchstieren gleichzeitig mit dem Auftreten eines deutlichenNierenschattens zahlreiche größere und kleinereStränge mit Schattengebung, die von dem in großer Menge im strömenden Blut in denGefäβen nachweisbaren Kontrastmittel herrühren dürften. Mit dem Auftreten des Schattens vonMilz undLeber ist eine Darstellung derGefäβe nicht mehr möglich.

  4. 4.

    Die vorgenommenenhistologischen Untersuchungen haben sowohl für dieMilz als auch für dieLeber und dasKnochenmark übereinstimmend ergeben, daß das zugeführte Thoriumdioxyd in demreticulo-endothelialen System der genannten Organe aktiv gespeichert wird, und zwar in einer eigentümlich krystallinischen Form. Durch Zugrundegehen der Speicherzellen werden die gespeicherten Mengen von Thorotrast wieder frei und bleiben als körperfremde Substanz in den genannten Organen anscheinend unbegrenzte Zeit liegen,ohne eliminiert werden zu können. Diese „Inkrustation” der genannten Organe mit dem Kontrastmittel ist die Ursache für ihre zeitlich anscheinendunbegrenzte röntgenologische Darstellbarkeit.

  5. 5.

    AlsSpätschädigungen wurden bei den Versuchstierendegenerative Veränderungen derLeber beobachtet, die im Sinne einer beginnendenatrophischen Girrhose gedeutet werden können.

  6. 6.

    Außer diesen morphologisch erfaßbaren Schädigungen derLeber wurde als einefunktionelle Spätschädigung bei den anscheinend gesunden Tieren in 2 Fällen einesehr groβe Labilität festgestellt, die sich in dem Eintreten des Exitus nach noch so harmlosen Eingriffen, wie z. B. einer Blutentnahme, äußerte.

  7. 7.

    Die rein diagnostischen Zwecken dienendeHepato-Lienographie mittelsThorotrast stellt demnach für das Versuchstierkeineswegs einengleichgültigen Eingriff dar. Da, wie die bisher veröffentlichten wenigen amMenschen festgestellten Befunde zeigen (Büngeler und Krautwig, Randerath), hinsichtlich des Speicherungsmechanismus des Thoriumdioxyds in den Zellen des R.E.S.keine prinzipiellen Unterschiede gegen das Tier bestehen, ist vor der Einführung derHepato-Lienographie in die Diagnostikmenschlicher Erkrankungen vonMilz undLeber zuwarnen.

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Literatur

  • Büngeler u.Krautwig, Klin. Wschr.1932, Nr 4.

  • Randerath, Klin. Wschr.1923, Nr 4; siehe hier die bisher erschienene Literatur.

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Die Untersuchungen wurden mit Hilfe der Ramsey-Harrimann-Stiftung ausgeführt.

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Anders, H.E., Leitner, Z. Über die Röntgenologische Darstellung von Milz, Leber und Knochenmark Durch Thoriumdioxyd und Ihre Histologischen Grundlagen. Klin Wochenschr 11, 1097–1100 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01765395

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