Zusammenfassung
Bei der Anwendung des elektrischen Reizversuches auf das Zentralnervensystem ist der Stromart größte Beachtung zu schenken. Insbesondere ist zu berücksichtigen, daß rasch verlaufende Potentialänderungen im „Reizbild“ solche Effekteunproportioniert in den Vordergrund rücken, welche durch Elemente mit kurzer Chronaxie vermittelt werden. Daraus ergibt sich die Gefahr lokalisatorischer Fehlinterpretation und eine „Verzerrung“ des Reizbildes. Aus diesen Gründen ist dsr faradische Reiz für eine allgemein orientierende Untersuchung des Zentralnervenssytemes nicht geeignet. Günstiger ist der pulsierende Gleichstrom mit verzögertem Spannungsanstieg und -abfall der einzelnen Stromstöße. Im Bereich physiologisch in Frage kommender Reizspannungen und bei zweckentsprechender Anordnung sind Störungen durch Elektrodenpolarisation oder durch Elektrolyse trotz der größeren Strommenge, die benötigt wird, nicht zu befürchten. Variationen der Impulsform und der Frequenz sind neben der Verfeinerung der Reizelektroden die Mittel, welche dem zentralen Reizversuch eine erweiterte Leistungsfähigkeit verleihen.
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Hess, W.R. Beitrag zur Technik des zentralen Reizversuches. Pflügers Arch. 243, 431–438 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01755381
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