Zusammenfassung
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1.
Die vorstehenden Ausführungen enthalten die Angabe über eine neue Methode zur Registrierung der menschlichen Herztöne. Die Berechtigung des Unternehmens, eine solche trotz Bestehens einer Reihe von Verfahren auszuarbeiten, wird daraus abgeleitet, daß nur eine möglichst verschiedenartige Behandlung Aussicht bietet, das technisch schwierige Problem in einer die klinischen Bedürfnisse voll befriedigenden Weise zu lösen, nämlich so, daß eine einfach zu handhabende, nicht kostspielige Apparatur bei höchster Empfindlichkeit eine getreue Wiedergabe des akustischen Phänomens vermittelt.
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2.
Unser Prinzip, welches den genannten Aufforderungen gerecht wird, arbeitet mit direkter Luftübertragung. Hohe Empfindlichkeit ist durch dasselbe Mittel angestrebt, mit dem die Gefahr der Nachschwingungen und deren Folgen (entstellende Resonanz; Fälschung der zeitlichen Verhältnisse) beseitigt wird: Reduktion der schwingenden Masse auf ein Minimum, insbesondere desjenigen Teiles des schwingenden Systemes, welcher die größten Ausschläge ausführt.
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3.
Es wird eine vergleichende Betrachtung zwischen dem Trommelfell und unserer Membran gegeben.
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4.
Die Beschreibung und Analyse der Registrierungsresultate führt zu einer Segmentierung der Tonkurve des ersten Herztones: Vorsegment, Tonsegment, Nachsegment. Die Verschiedenheit in der Struktur dieser drei Abschnitte fordert zu dieser Einteilung auf. Wir bestätigen damit unabhängig einen bereits von Battaerd gemachten Vorschlag und postulieren darüber hinaus die differenzierende Ausmessung der drei Segmente nach Dauer, Amplitude, Zahl der Schwingungen, zum Teil auch nach ihrer Frequenz, Es werden Normalzahlen aufgeführt, wie sie sich nach den entwickelten Gesichtspunkten aus Kardiophonogrammen Gesunder ergeben.
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Bei der Ausarbeitung der vorstehend beschriebenen Methode sind Mittel zur Verwendung gekommen, die mir von Seiten der „Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich“ zur Verfügung gestellt worden sind. Ich spreche hierfür an dieser Stelle meinen Dank aus!
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Hess, W.R. Die graphische Aufzeichnung der Herztöne nach neuer Methode. Pflügers Arch. 180, 35–60 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01755081
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01755081