Zusammenfassung
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1.
Das Elektrogramm des Purkinjefadens (Pf.) ist dem Ekg. des ganzen Herzens ähnlich und besteht aus einer schlanken Anfangsschwankung und einem darauffolgenden trägeren Teil. Das Eg. ist fast immer aufrecht, wenn das Septumende des Pf. mit dem rechten Armkabel verbunden wird. Die Erregung läuft also, wie beim intakten Herzen, vom Septum — gegen das Papillarmuskelende ab.
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2.
Auch beim Vorhofstreifen aus dem Frosch- und dem Warmblüterherzen ist das Eg. aufrecht; die Erregung läuft also auch hier wie beim intakten Herzen von oben nach unten ab.
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3.
Manchmal geht der Anfangsschwankung des Eg. beim Pf. und beim Vorhofstreifen eine allmähliche Potentialänderung voraus, die vielleicht als Ausdruck einer allmählichen Depolarisation anzusehen ist.
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4.
Beim Purkinjefaden dauert, zum Unterschied vom Vorhof- und vom Kammerstreifen, das Elektrogramm immer länger als das Mechanogramm (5,2∶3) und die absolute Refraktärphase. Es ist daher wahrscheinlich, daß die zweite, träge Schwankung der Stromkurve nicht der Nachwankung des Ekg. vom ganzen Herzen entspricht, sondern wenigstens zum Teil schon dem Nachpotential angehört. Noch zu beschreibende Veratrinversuche sprechen dafür.
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Goldenberg, M., Rothberger, C.J. Über das Elektrogramm der spezifischen Herzmuskulatur. Pflügers Arch. 237, 295–306 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01753019
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01753019