Untersuchungen über den Verlauf der Oxyhämoglobinreduktion in der menschlichen Haut

Zusammenfassung

Es wurde die Reduktion des Blutes in einer durch Anlegen einer Ringklemme von der Zirkulation ausgeschalteten Hautfalte bzw. in einem Finger, dessen Zirkulation durch Aufblasen einerGärtnerschen Fingermanschette abgesperrt werden konnte, durch Aufzeichnung der Lichtdurchlässigkeit mit Photozellen untersucht.

Der Abfall der Sauerstoffsättigung mit der Zeit entspricht einer Exponentialfunktion und zwar ist die Geschwindigkeit der Reduktion in jedem Zeitmoment der Menge des für die Reduktion zur Verfügung stehenden Anteils des O₂-Hb proportional.

Reduziert wird nicht das gesamte in dem eingeklemmten Bezirk eingeschlossene Blut, sondern nur der in den Capillaren in unmittelbarem Austausch mit dem Gewebe befindliche Teil des Blutes, während die in den zuführenden und abführenden Gefäßen liegende Blutmenge teilweise unreduziert bleibt.

Die Abhängigkeit der Reduktionsgeschwindigkeit von der Hauttemperatur wurde im Wasserbad bei konstanter Temperatur untersucht.

Die Geschwindigkeit der Reduktion wird bei Durchleuchtung eines ganzen Fingers erheblich langsamer gefunden als bei Durchleuchtung einer Interdigitalfalte.

Durch CO₂-Atmung (8%) und Hyperventilation wird der Ablauf der Reduktion des O₂-Hb im Sperrversuch nicht wesentlich beeinflußt.

Die Beobachtung vonBrinkman undWildschut 8, daß Sauerstoffatmung die Reduktion des Blutes stark verlangsamt, wurde bestätigt. Es konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß die Erhöhung der Sauerstoffspannung im Gewebe auf unphysiologische Werte den Stoffwechsel hemmt.

Die Kinetik des Vorganges der Reduktion des O₂-Hb wird diskutiert.