Zusammenfassung
Die Verwendung von Lichtdurchlässigkeitsmessungen für osmotische Hämolyseversuche wird besprochen. Es wird auf die Konsequenzen aus der Tatsache hingewiesen, daß die Lichtintensität im wesentlichen durch Streuung und nicht durch Absorption vermindert wird: Die gemessene Intensität ist abhängig vom Abstand zwischen Suspension und Photozelle, ferner vom Volumen der Zellen und von der Zahl der Blutkörperchen. Die meist benützte Abhängigkeit von der Zahl der intakten Zellen ist daher durch weitere Faktoren kompliziert, und es empfiehlt sich, Permeabilitätsmessungen nicht auf der Bestimmung der Zahl der intakten Zellen, sondern des relativen Volumens der Zellen zu basieren. Die verwendete photoelektrische Anordnung wird kurz geschildert.
Es werden drei Methoden entwickelt, mit denen die Permeabilität von Blutkörperchen für langsam eindringende Substanzen in hypotonischen Salzlösungen, isotonischen Salzlösungen und in Vollblut gemessen werden kann. Die Kinetik der Permeation wird für diese Methoden berechnet und es werden Formeln entwickelt, mit denen aus den Versuchsdaten Permeabilitätskonstanten erhalten werden können.
Für die Permeabilität von Rinderblutkörperchen für Glycerin ergeben die drei Methoden übereinstimmende Werte, d. h. in diesem Fall ist die Permeabilität in hypotonischer Salzlösung, isotonischer Salzlösung und Serum etwa gleich. Die absolute Permeabilitätskonstante ergibt sich bei 20° zu 0,017 × 10−15 Mol/μ 2/Minute/Molarität Konzentrationsdifferenz. Unter Berücksichtigung der vonJacobs, Glassmann undCorson gefundenen und diskutierten Nichtleiterwirkung auf die osmotische Hämolyse in isotonischen Nichtleiterlösungen stimmt dieser Wert mit den früher vonJacobs gefundenen etwa überein.
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Wilbrandt, W. Osmotische Methoden zur Bestimmung von Permeabilitätskonstanten an roten Blutkörperchen in physiologischem Milieu. Pflügers Arch. 241, 289–301 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01751541
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