Zusammenfassung
Unsere Theorie der Herzreizbildung unterscheidet sich von derEngelmanns hauptsächlich dadurch, daß sie nicht rein chemisch, sondern teilweise physiko-chemisch ist. Jede wie immer geartete Beeinflussung der Herzreizbildung ist nach ihr nur in dreierlei Art möglich:
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1.
Durch Änderung der Konzentrationsbeziehung gewisser Ionen diesseits und jenseits der Zellmembran der Reizbildungsstellen.
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2.
Durch Änderung der Eigenschaften der Zellmembran.
Diese beiden Punkte betreffen den auslösenden Koeffizienten der Herzreizbildung, denn sie beeinflussen das elektrische Geschehen, das die Herzreizbildung auslöst.
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3.
Durch Änderung der bioenergetischen Situation der Reizbildungsstelle, die sich auch im Sinne einer Beeinflussung der bei dem Reizbildungsvorgang entstehenden Dissimilationsprodukte äußern kann, oder in der Art und Schnelligkeit ihrer Rück- und Umwandlung in der assimilatorischen Phase.
Dieser Punkt betrifft unmittelbar die Disposition der Reizbildungsstelle zur Reizbildung und mittelbar durch Ausmaß und Umwandlung der Dissimilationsprodukte die Schnelligkeit des Eintritts jener Erscheinungen, die die neuerliche Reizbildung auslösen. Dieser letztere Punkt könnte auch den bei der Reizbildung entstehenden Reiz als solchen beeinflussen. Doch soll hiervon zunächst nicht die Rede sein.
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Kisch, B. Betrachtungen über das Wesen der Herzreizbildung. Pflüger's Arch. 214, 669–674 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01741944
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01741944