Zusammenfassung
Aus all den mitgeteilten Beobachtungen geht hervor, daß die verschiedenen Reizbildungsstellen des Herzens (auch am gleichen Herzteil) sich nicht nur dadurch unterscheiden, daß sie,ceteris paribus wenn sie aktuell geworden sind, verschieden frequente Reize zu bilden befähigt sind, sondern auch dadurch, daß verschiedene reizbildungsfördernde Koeffizienten (natürliche wie gewisse künstliche) gegenüber der jeweils aktuellen Reizbildungsstelle sich in der Regel wirksamer erweisen, als gegenüber potentiellen, und den letzteren gegenüber um so weniger wirksam, je höher die Frequenz ihrer Kontraktionen auf den zugeführten, ihren Rhythmus beherrschenden Leitungsreiz zur Zeit der Einwirkung ist.
Inwieweit hierbei noch andere Faktoren als die Kontraktionsfrequenz eine Rolle spielen, wie etwa die besondere Disposition des Gewebes (Venensinus, Vorhof, Kammer) oder ihre besondere Adaptation an gewisse Außenbedingungen (z. B. ionale Zusammensetzung der Nährlösung) usw., wird durch diese Feststellungen nicht berührt. Auch soll durchaus nicht gesagt sein, daß es nicht bestimmte Einwirkungen gibt, die auf bestimmte potentielle Reizbildungsstellen besonders stark reizbildungserregend wirken. Die heterotopiefördernde Wirkung mancher Gifte ist ein Beispiel hierfür.
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Kisch, B. Beobachtungen über die Förderung der Reizbildung an aktuellen und an potentiellen Reizbildungsstellen des Herzens. Pflüger's Arch. 214, 662–668 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01741943
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01741943