Schlu\folgerungen
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1.
Die Fleischkost übt keinen schÄdlichen Einflu\ auf thyreoidektomierte Hunde bei unverletzten Epithelkörperchen aus.
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2.
Rohes Fleisch steigert und ruft alle Tetanieerscheinungen bei parathyreoidektomierten Hunden hervor.
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3.
Das wirksame Gift des rohen Fleisches geht mit den anderen Extraktivstoffen in den wÄ\rigen Extrakt über und das dauernd gekochte Fleisch hat keine unmittelbar giftige Wirkung.
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4.
Der Liebigsche Extrakt in einer Dosis von 4–5 g Kilo Körpergewicht ruft bei parathyreoidektomierten Hunden 1/2–2 St. nach Einführung in den Magen alle Tetanieerscheinungen und in einigen FÄllen auch den letalen Ausgang.
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5.
Eines der wirksamen Prinzipien des rohen Fleisches, Bouillon und des Liebigschen Extraks stellt das Guanidin resp. Methyl-Guanidin dar.
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6.
Eine bestimmte schützende Funktion gegenüber dem Guanidin kommt nicht nur den Epithelkörperchen, sondern auch der Leber zu.
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7.
Das Guanidin in Dosen, die seinen Inhalt in den Extraktivstoffen wirksamer Fleischmengen übersteigen, ruft kein vollstÄndiges Bild der Tetanie hervor, und ist weniger wirksam als der Liebigsche Extrakt und rohes Fleisch.
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8.
Die giftige Wirkung des Liebigschen Extrakts auf parathyreoidektomierte Tiere ist wahrscheinlich das Resultat einer Zusammenwirkung des Methyl-Guanidins, Carnitins, Oblitins und möglicherweise noch anderer stickstoffhaltiger Basen.
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Sinelnikoff, E.I. über den Einflu\ von Liebigs Extrakt auf die experimentelle Tetanie. Pflügers Arch. 207, 351–360 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01740366
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01740366