Zusammenfassung
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1.
Die Zeit, welche vom Moment der Schlie\ung des konstanten Stromes durch den mit KCl, BaCl2 und CaCl2-Lösungen behandelten Nerv des NervmuskelprÄparats vergeht bis zum Momente des Erscheinens seiner LeitungsfÄhigkeit, verÄndert sich nach den Bedingungen, nÄmlich a) nach dem Wirkungsstadium der Lösung, b) nach der StÄrke des konstanten Stromes und c) nach der ReizungsstÄrke.
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2.
Ungeachtet der VerÄnderlichkeit ist diese Zeit jedoch viel zu kurz, um annehmen zu können, da\ die wiederherstellende Wirkung der konstanten Ströme, welche zur Restitution der LeitungsfÄhigkeit der Nerven angewandt werden, durch Elektroosmose oder Kataphorese bedingt sein könne. Sie wird durchschnittlich in Bruchteilen einer Sekunde ausgedrückt und erreicht im Maximum 1 Sek.
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3.
Ebenso kurz ist auch die Zeit, welche von der Schlie\ung des wiederherstellenden Stromes bis zum Moment des Schwindens der LeitungsfÄhigkeit verflie\t. Falls der konstante Strom eine hemmende Wirkung auf die LeitungsfÄhigkeit des Nerven entwickelt, so tut er das ebenfalls sehr schnell.
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4.
Angesichts alles dessen, kann man den Schlu\ ziehen, da\ die das Leitungsvermögen des Nerven wiederherstellende oder hemmende Wirkung des konstanten Stromes auf irgendeine Ionenreaktion zurückzuführen ist; ihre Natur ist schwer zu bestimmen, doch kann man voraussetzen, da\ die Reaktion mit einer DispersionsverÄnderung der Kolloide der halbdurchlÄssigen Zellmembran zusammenhÄngt.
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Woronzow, S. Wie schnell stellt der konstante Strom die LeitungsfÄhigkeit des mit einigen Salzen behandelten Nerven wieder her?. Pflügers Arch. 207, 279–286 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01740357
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01740357