Zusammenfassung
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1.
In sehr verdünntem Formaldehyd und Glycerin geben Froschmuskeln nach Einzelreiz typische „veratrinförmige“ Kontraktionen mit langer Nachkontraktion. Auch bei Reizung vom Nerven aus erhÄlt man dasselbe.
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2.
Der Aktionsstrom zeigt einer Zuckung entsprechende rasche zwei Phasen noch vor der Verkürzung und wÄhrend dieser einen langen oscillationslosen Ausschlag der Saite.
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3.
Die Saitenbewegungen wÄhrend der Verkürzung gehen ganz mit den mechanischen Änderungen des Muskels parallel. Sie sind Folgen der WiderstandsÄnderung im Kreise.
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4.
Auch bei isotonischen und isometrischen Zuckungen und Ermüdungscontracturen erhÄlt man Ähnliche langgestreckte SaitenausschlÄge als Folge der mechanischen Änderungen.
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5.
Die Analyse der Versuche ergibt, da\ die durch Aldehyde und Glycerin bewirkten Nachkontraktionen so zu erklÄren sind, da\ die Muskelfaser durch den elektrischen Reiz in einen Zustand erhöhter PermeabilitÄt gelangt, so da\ Formaldehyd und Glycerin nun rascher eindringen und chemische Contracturen bewirken können. Substanzen, wie NaBr, die als chemischer Reiz wirken, dringen nach einer Zuckung auch leichter ein und bewirken dann einen Tetanus. Die Nachkontraktion in diesem letzteren Fall ist also etwas prinzipiell anderes.
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Verzár, F., Péter, F. Die Aktionsströme des Muskels bei der Aldehydkontraktion und Ähnlichen Verkürzungen. Pflügers Arch. 207, 192–203 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01740349
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01740349