Zusammenfassung
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1.
Gegen die 1924 festgelegte Theorie über den Zusammenhang der Zunahme der Knabengeburten im Weltkrieg mit der Unterernährung der Männer haben sich bei der vorliegenden Überprüfung keine grundsätzlichen Bedenken ergeben. Es scheint, als ob die Theorie die Erhöhung der Geborenenproportion nach Krieg und Hungersnot in groben Umrissen erklären könnte.
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2.
Die vermuteten Beziehungen zwischen Unterernährung und der erhöhten Knabenziffer waren weder nach Ursache noch nach Wirkung einheitlich. Als Ursache einer Keimzellenschädigung, die zur Verschiebung der Geborenenproportion führen konnte, kämen an erster Stelle der durch Calorienmangel und besonders beim Feldheer durch die Begleitumstände verschärfteEiweißmangel sowieMangel an Vitamin A, in zweiter Linie Mangel an Mineralien (Calcium, Phosphor) und an Vitamin B 1 in Betracht.
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3.
Es wird vermutet, daß die Mangelkost zu einer Schädigung des Samenfadenprotoplasmas führte und daß die Verschiebung der Geborenenproportion dadurch erfolgte, daß durch Ausfall an weiblichen und entsprechende Zunahme an männlichen Keimanlagen eine Erhöhung der Befruchtungsproportion eintrat.
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4.
Es ist möglich, daß mit der keimzellenschädigung, die zur Verschiebung der Proportion führte, auch eine Beeinträchtigung der Lebenskraft der Kinder verbunden ist und daß die Unterernährung in dieser Richtung nicht nur in Zeiten der Not, sondern in geringerem Umfang dauernd auf den Volkskörper einwirkt. Aus diesem Grund ist eine weitere Klärung zahlreicher Einzelfragen in diesem Zusammenhang anzustreben.
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Bayer, A. Unterernährung und Keimzellensehädigung. Arch. Gynak. 165, 591–623 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01724577
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