Zusammenfassung
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1.
Das normale Blutbild des Kaninchens ist vorwiegend lymphocytär.
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2.
Infolge einer Injektion verschiedener wässeriger Flüssigkeiten in die Bauchhöhle eines Kaninchens kommt es neben der Anhäufung von polynucleären Zellen in der Bauchhöhle zueiner starken Abnahme der polynucleären Zellen und auch der Lymphocyten im Blute. Diese Änderung des weißen Blutbildes zeigt schon nach wenigen Stunden Neigung, zur Norm zurückzukehren, offenbar infolge einer Reizwirkung auf das Knochenmark; dabei kommt es meistens zu einer kurzdauernden Vermehrung der polynucleären Elemente im Blute.
Nach Injektion vonOlivenöl undParaffinöl fehlt meistens die anfängliche Abnahme für die polynucleären Zellen des Blutes und ist geringer für die Lymphocyten. Nachher kommt es jedoch zu einer meist Wochen hindurch anhaltenden Umkehrung des Blutbildes, wobei die polynucleären Zellen die Mehrzahl der weißen Blutzellen bilden.
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3.
Daß die dem Blute entzogenen Lymphocyten sich nicht im Exsudat vorfinden, kommt daher, weil diese Zellen in den Geweben um die Bauchhöhle herum angehäuft bleiben.
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4.
Bei dieser Anhäufung geht ein Teil der mononucleären Elemente via einer Myelocytenzwischenstufe in polynucleäre Zellen über.
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5.
Denselben Übergang zeigen ebenfalls die mononucleären Elemente bei Kultur in vitro.
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Feringa, K.J. Über die Ursachen der Emigration der Leukocyten. Pflügers Arch. 200, 159–175 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01723324
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