Zusammenfassung
Als Ergebnis glauben wir Folgendes feststellen zu können:
Der Rhythmus der individuellen Muskelfaser läßt sich nur bestimmen, wenn sämtliche Endplatten in der wirksamen Synergie synchron und in derselben Phase schwingen, wie dies voraussichtlich bei maximaler Kontraktion der Fall sein muß.
Eine unveränderte maximale Innervation einer synergischen Muskelgruppe ist nur möglich innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde, was aber genügt, um den Rhythmus des Irritaments aus den Elektromyogrammen zu bestimmen.
Bei submaximaler Innervation läßt sich der Rhythmus der Elektromyogramme wegen Interferenzerscheinungen nicht bestimmen. In solchen Fällen zwischen „Haupt-“ und „Nebenwellen“ unterscheiden zu wollen, kann nicht als zulässig betrachtet werden.
Es entstehen bei fortgesetzter Irritation periodische Elektromyogramme, die wahrscheinlich darauf beruhen müssen, daß Gruppen von Fasern alternierend „aussetzen“, indem der Schwellenwert des Irritaments wegen der Ermüdung erhöht wird.
Bei den Muskeln der oberen Extremität (dies sind die einzigen, welche regelmäßige Kurven ergeben) liegt der Rhythmus der Innervation in Übereinstimmung mitPipers Angaben zwischen etwa 40 und etwa 65. Die Schwankungen sind bei derselben Muskelgruppe bei derselben Versuchsperson aus unbekannten Ursachen so groß, daß sie sowohl individuelle Verschiedenheiten wie etwaige Unterschiede des Rhythmus der verschiedenen Muskelgruppen bei demselben Individuum umfassen.
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Henriques, V., Lindhard, J. Untersuchungen über den Rhythmus der Muskelkontraktion. Pflügers Arch. 200, 11–26 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01723313
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01723313