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Über den Einfluß der Umstimmung auf die Größe des Gesichtsfeldes. Ein Beitrag zur Kenntnis der Erregungsvorgänge in der Sehrinde

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In dieser Abhandlung wird der Einfluß farbiger Umstimmung der Sehsubstanz auf die Größe des Gesichtsfeldes untersucht. Wir sprechen von direkter Umstimmung, wenn diese an dem gleichen Auge vorgenommen wird, dessen Gesichtsfeldgrenzen geprüft werden, von indirekter Umstimmung aber dann, wenn das linke Auge umgestimmt und die Gesichtsfeldgrenzen des rechten Auges bestimmt werden. Wir unterscheiden im folgenden eine totale Umstimmung der gesamten Retina bzw. der zugehörigen Sehsubstanz von einer zentral partiellen, in der lediglich die Fovea centralis und die angrenzenden Teile der Retina umgestimmt werden.

Bei direkter Umstimmung sind in beiden Fällen die Veränderungen der Gesichtsfeldgrenzen einander entgegengesetzt, je nachdem ob eine gleichfarbige Umstimmung oder eine solche mit der Gegenfarbe vorgenommen wird. Bei zentraler partieller Umstimmung mit der gleichen Farbe sind die Gesichtsfeldgrenzen erweitert, bei Umstimmung mit der Gegenfarbe aber verengt.

Genau die umgekehrten Verhältnisse liegen bei totaler Umstimmung der Retina vor: Verengerung des Gesichtsfeldes bei gleichfarbiger, Erweiterung (oder keine Veränderung) des Gesichtsfeldes bei Umstimmung mit der Gegenfarbe.

Das gegensätzliche Verhalten der Änderungen des- Gesichtsfeldes nach direkter zentral-partieller und bei direkter totaler Umstimmung ist aus der Heringschen Theorie abzuleiten und ist durch die kompensatorischen Änderungen des Stoffwechsels in der Umgebung der erregten Partie zu erklären.

Bei direkter Umstimmung, gleichviel, ob es sich um eine zentralpartielle oder totale handelt, entsprechen den den Stoffwechsel in entgegengesetztem Sinne beeinflussenden Gegenfarben auch entgegengesetzte Änderungen in der Größe des Gesichtsfeldes. Bei indirekter Umstimmung aber wirkt jede der beiden Komponenten eines Paares von Gegenfarben gleichsinnig auf die Größe des Gesichtsfeldes des anderen Auges ein. Es resultiert bei indirekter Umstimmung stets eine Gesichtsfeldverkleinerung.

Die Irrelevanz der Stoffwechseländerung der Sehsubstanz für die Weiterleitung der Erregung auf intracorticalem Wege zur Sehsphäre des anderen Auges stimmt mit den früher publizierten Versuchen vonGellhorn undWeidling über die Wirkung von direkter und indirekter Umstimmung auf die Dauer des negativen Nachbildes vollkommen überein.

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Gellhorn, E. Über den Einfluß der Umstimmung auf die Größe des Gesichtsfeldes. Ein Beitrag zur Kenntnis der Erregungsvorgänge in der Sehrinde. Pflügers Arch. 210, 477–491 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01722905

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