Zusammenfassung
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1.
Kohlehydratfrei ernährte Ratten reagieren bei gutem Gedeihen auffallend schwächer auf Insulin als solche, die reichlich Kohlehydrate in der Nahrung zugeführt erhalten, das wird bewiesen
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a)
durch Verfolgung des äußeren Verhaltens der Tiere und der Temperaturkurve;
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b)
durch Bestimmung des Blutzuckers, dessen Wert beim kohlehydratfrei ernährten Tier viel weniger sinkt als beim gemischt ernährten Tier;
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c)
durch Gaswechselversuche: die CO2-Produktion sinkt beim kohlehydratfrei ernährten Tier viel weniger als beim gemischt ernährten Kontrolltier.
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2.
Dagegen antworten die kohlehydratfrei ernährten Ratten auf Adrenalin mit einer stärkeren Hyperglykämie als die mit reichlich Kohlehydraten gefütterten Tiere.
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3.
Die Steigerung des Gaswechsels auf Adrenalin tritt nur bei gemischt ernährten Ratten ein, bei kohlehydratfrei ernährten Tieren ist sie entweder gar nicht zu beobachten, oder es tritt sogar ein Sinken des Gaswechsels ein.
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4.
Bei gemischt ernährten Ratten hält die Wärmeregulation länger stand als bei kohlehydratfrei ernährten Tieren. Die letzteren sterben bei Überhitzung oder Unterkühlung früher als die ersteren. Beim Versagen der Wärmeregulation finden wir bei Überhitzung eine ausgesprochene Hyperglykämie, bei Unterkühlung eine Hypoglykämie.
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Abderhalden, E., Wertheimer, E. Studien über den Einfluß der Ernährung auf die Wirkung bestimmter Inkretstoffe. Pflügers Arch. 205, 547–558 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01722715
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01722715