Zusammenfassung
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1.
Für die Permeabilität von Säuren und Alkalien durch die lebende Membran gilt eine bestimmte Reihe, die von allgemeiner Bedeutung sein dürfte.
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2.
Die Säurereihe ist nicht erklärlich aus dem Grade der Dissoziation der einzelnen Säuren, auch nicht durch den Grad ihrer Lipoidlöslichkeit.
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3.
Der Durchgang von Säuren durch eine lebende Froschhautmembran ist kein einfacher Lösungsvorgang: Die Membran, durch die eine Säure hindurchgegangen ist, besitzt auch nach gründlichem Waschen noch veränderte Eigenschaften in bezug auf Durchlässigkeit, und zwar ist die Permeabilität für Säuren und saure Farbstoffe reversibel gesteigert, für Basen und basische Farbstoffe herabgesetzt. Nach dem Durchgang von Alkalien gilt das Entgegengesetzte.
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4.
Es werden einige Versuche angegeben, die die Bedeutung der außerordentlich leichten Durchgängigkeit der Kohlensäure demonstrieren sollen.
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5.
Es wird der Einfluß der Temperatur auf die Permeabilität leicht durchgängiger Farbstoffe studiert. Temperaturunterschiede von 1‡ gaben noch ganz deutliche Unterschiede in der Durchlässigkeit der Froschhautmembran, namentlich dann, wenn ein Temperaturgefälle zwischen außen und innen vorhanden war.
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7.
Die Permeabilitätsveränderung durch Gerbsäure ergab eine ganz allgemeine Hemmung, wodurch gezeigt wird, daß diese Art der Durchlässigkeitsveränderung von jener z. B. durch Nichtleiter grundverschieden sein muß.
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8.
Anhangsweise wird versucht, den Froschhautmembransack als Modellzelle zum Studium von Aufnahme und Abgabe von Giften zu benützen; an der Hand weniger Beispiele können bereits verschiedene Möglichkeiten gezeigt werden.
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Wertheimer, E. Weitere Studien über die Permeabilität lebender Membranen. Pflügers Arch. 203, 542–557 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01722459
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01722459