Zusammenfassung
Die Resistenz der Blutkörperchen gegen Hypotonie erfährt bedeutende Veränderungen bei Verschiebung der H.-Konzentration. Das Resistenzmaximum leigt bei 9·5 pH, fällt also zusammen mit dem Mockungsoptimum des bei alkalischer Reaktion optimal flockenden Anteils der Zellkolloide. Es ist daraus zu schliessen, dass für das Quellungsverhalten der Zelle als Ganzes der Quellungszustand gewisser Zellkolloide von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Die Resistenz gegen Hypotonie verhält sich demnach bei bestimmten Verschiebungen der H.-Konzentration umgekehrt wie die Resistenz gegen Wärme und Alkohol, dem entspricht auch, dass beim Zusammenwirken von Hypotonie mit Wärme und Alkohol keine Summation der Wirkung erfolgt. Dieser Antagonismus der Wirkung von Hypotonie einerseits, Wärme und Alkohol andererseits auf die Zelle, steht im Einklang mit dem gegensätzlichen Einfluss des Ladungszustandes auf die durch diese Faktoren bedingten Zustandsänderungen ungeformter Kolloide. Es wird dadurch die Annahme bestätigt, dass der durch die H.-Konzentration bestimmte Ladungszustand der Zellkolloide von prinzipieller Bedeutung für das biologische Verhalten der Zelle ist.
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Haffner, F. Hämolyse und Zustandsänderung der Blutkörperchenkolloide. Pflügers Arch. 179, 144–148 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01722130
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