Zusammenfassung
Kartoffelstärkekörner sind wegen ihrer glatten, runden Konturen ein sehr günstiges Objekt zum Studium des Haftens fester Partikel an Flüssigkeitsgrenzen. Sie adhärieren an der Grenze von Wasser und von äther, Butylalkohol, Amylalkohol, Chloroform, Benzol, Petroleum, Paraffinöl der Reihenfolge nach zunehmend besser. Ihre Grenzadhäsion wird durch Ansäuern des Wassers, in dem sie suspendiert sind, oder durch Zusatz von Kochsalz, besonders aber durch Sättigung mit Ammonsulfat erhöht. Durch Abänderung der Versuchsbedingungen kann man so an Stärkekörnern die Erscheinungsformen der Grenzadhäsion: teil weises und quantitatives, vorÜbergehendes und dauerndes Haften, Zusammenballung der Partikel durch anhaftende Flüssigkeitstropfen (Flockung), Emulsion der zweiten Flüssigkeit, in allen Einzelheiten zur Erscheinung bringen. Dies sowie die mikroskopische Beobachtung, dass die Berührungsfläche der Stärkekörner mit der zweiten Flüssigkeit sehr leicht verschieblich ist, ist für die Theorie des Haftens von Bedeutung. Die Versuche an Stärkekörnern sollen ferner zum Studium der Erscheinungen an Stärkekleister hinÜberführen.
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Hofmann, F.B. Über das Haften von Stärke an Flüssigkeitsgrenzen. Pflüger's Archiv für Physiologie 167, 267–279 (1917). https://doi.org/10.1007/BF01698056
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01698056