Zusammenfassung
-
1.
Der indirekt gereizte Muskel hat in seiner Reaktion auf den elektrischen Strom eine grosse Ähulichkeit mit einer physikalischen Vorrichtung, bei der eine Eisenmasse durch den Strom in Bewegung gesetzt und gegen ein „Erfolgsorgan“ geschleudert wird.
-
2.
„Reizt“ man diese Vorrichtung durch zwei schwache Stromstösse, so lässt sich der Erfolg in den Satz fassen: Ein subliminaler Stromstoss wirkt auf einen darauf folgenden submaximalen bei wachsendem zeitlichen Abstand zuerst verstärkend, dann abschwächend und bei grossem Intervall gar nicht.
-
3.
Es wird gezeigt, dass dieser Satz auch für den vom Nerven aus mit Induktionsströmen oder Kondensatorentladungen gereizten Gastrocnemius des Frosches gilt. Die Zeit der Verstärkung dauert etwa 0,0004 Sek., die der Abschwächung 0,002–0,003 Sek. Das physikalische „Modell“ hat also heuristischen Wert.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Gildemeister, M. Über Interferenzen zwischen zwei schwachen Reizen. Pfllüer, Arch. 124, 447–461 (1908). https://doi.org/10.1007/BF01677299
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01677299