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Die funktionelle Bedeutung des Schlüsselbeines bei den Vögeln

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Das normal ausgebildete Schlüsselbein der Vögel besitzt eine starke Biegung nach vorn (cranial). Infolgedessen ist der von ihm entspringende vordere Teil des M. pectoralis dem Schultergelenk vorgelagert und übt auf den Flügel einen Zug nach vorn aus, was flugtechnisch von großer Wichtigkeit ist. Eine besonders starke Ausbildung erreicht der vordere Teil des M. pectoralis bei Vögeln, die zu den Segelfliegern gehören.

  2. 2.

    Bei den Tauben und Papageien ist das Schlüsselbein nicht nach vorn gebogen. Der M. pectoralis ist daher dem Schultergelenk nicht vorgelagert und übt auf den Flügel keinen Zug nach vorn, zugleich auch auf das Schlüsselbein keinen Zug nach hinten aus. Demnach ist das Schlüsselbein funktionslos geworden und einer Reduktion unterworfen, die in seinem fast vollständigen Schwund gipfelt. Den Zug des Flügels nach vorn übernimmt bei beiden Gruppen der mächtig ausgebildete M. coraco-brachialis anterior. Die Ursache für diese morphologische Veränderung besteht in der Notwendigkeit, für einen großen Kropf Platz zu schaffen.

  3. 3.

    Die Eulen, Hühnervögel undOpisthocomus liefern weitere Beweise für die Richtigkeit dieser funktionellen Deutung.

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Stegmann, B. Die funktionelle Bedeutung des Schlüsselbeines bei den Vögeln. J Ornithol 105, 450–463 (1964). https://doi.org/10.1007/BF01671621

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