Vom Herbstzug des Steinschmätzers (Oenanthe oenanthe L.) auf Wangerooge und Langeoog

Zusammenfassung

• 1/2. Auf den ostfriesischen Inseln Wangerooge und Langeoog verfolgten wir während der Herbstperioden 1951–54 den Durchzug der Steinschmätzer. Von 3400 beobachteten Tieren fingen und untersuchten wir 547.

• 3. Der gesamte Durchzug erstreckt sich über etwa 12 Wochen. Die Hauptmasse der Schmätzer aber passierte alljährlich an 4 bis 5 einzelnen Tagen unsere Kontrollgebiete.

• 4. Zu zielstrebigen Tageswanderungen hielten sich die Vögel in lockeren Gemeinschaften an nahrungsökologisch günstige Leitlinien. Es fand Zuzug und Abflug bei Tage über See statt.

• 5. Zu Rastaufenthalten bezogen die Steinschmätzer günstige Plätze, die sie u. U. mehrere Tage hindurch beibehielten.

• 6. Tageswanderungen gingen fast ausschließlich bei Gegenwinden vor sich. Extrem ungünstige lokale Witterungsbedingungen hemmten in Gang befindliche Tagesbewegungen. Sonstige Abhängigkeiten zwischen Zug, Rast und Wetter fanden wir nicht.

• 8. Diesjährige und mehrjährige Tiere erschienen gleichzeitig. Wir ermittelten 2.6 Jungvögel je Altvogel.

• 9. Die Angehörigen einer Gemeinschaft hielten zusammen. Meistens ähnelten sie einander in Färbung und Größe; vermutlich kamen sie gemeinsam aus ihrem Brutgebiet.

• 10. (E. Hantge). Wenigstens 7% der Durchzügler waren nichtkontinentaler Herkunft. Ein Teil der Kontinentalen entstammte vermutlich nordrussischen Populationen(Oe. oe. oenanthoides Portenko). Die Aufgliederung der Durchzügler nach Rassen begegnet großen Schwierigkeiten.