Zusammenfassung
Untersucht wird eine Einweganordnung zur Messung von Wechselspannungen durch Trockengleichrichter und Drehspulinstrument. Es wird angenommen, daß die statische Kennlinie des Gleichrichters auch auf die dynamischen Vorgänge anzuwenden ist; der auftretende Frequenzfehler wird lediglich durch die Kapazität der Gleichrichterplatten erklärt. Auf dieser Basis wird ein Modell für den Trockengleichrichter entwickelt, das aus der Parallelschaltung eines Wirkwiderstandes und einer Kapazität besteht, wobei der Widerstand je nach Richtung der angelegten Spannung von seinem Durchlaßwert auf seinen Sperrwert wechselt. Die Größe dieser Werte ist abhängig vom Effektivwert der untersuchten Meßspannung und vom Belastungswiderstand.
Mit dieser Ersatzdarstellung wird die Frequenzabhängigkeit des Meßkreises bei rechteckiger und bei sinusförmiger Meßspannung quantitativ verfolgt. Es werden graphische Verfahren beschrieben, die es erlauben, bei beliebiger Frequenz die stationäre Kurvenform der Ventilspannung und daraus die für den Meßzweck interessierenden Daten zu ermitteln. Für niedrige Frequenzen läßt sich die Abhängigkeit des Frequenzfehlers analytisch erfassen. Es ergibt sich bei Rechteckspannung ein lineares, bei Sinusspannung ein quadratisches Anwachsen des Frequenzfehlers mit steigender. Frequenz. Er wächst ferner mit der Ventilkapazität, mit dem Belastungswiderstand und nimmt bei dem näher untersuchten Beispiel eines Selengleichrichters mit der Amplitude ab.
Über Versuche, die zur Prüfung der hier entwickelten theoretischen Ergebnisse im elektrotechnischen Laboratorium der Technischen Hochschule Berlin ausgeführt wurden, soll an anderer Stelle berichtet werden.
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Klemperer, H., Lübcke, E. Steuerbedingungen von gittergesteuerten Gasentladungen (Ionensteuerrohre). Archiv f. Elektrotechnik 26, 67–74 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01657104
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