Zusammenfassung
Aus den in Isolierölen bekannten Erscheinungen von Faserbrückenbildung und Faserströmung wird ein Verfahren zur Beeinflussung der Durchschlagspannung untersucht und ein Gerät zur Erhöhung der elektrischen Festigkeit überhaupt entwickelt.
In Isolierölen mit einer Durchbruchfeldstärke bis zu 120 kV/cm kann man durch künstliche, wirbelfreie Ölströmung zwischen Zylinderelektroden eine Erhöhung der Durchschlagspannung des bewegten Öles um 22,5 bis 33% bei gleichzeitiger Herabsetzung der Streuung der Meßwerte auf 7 bis 8% erreichen. Der günstigste Wert der anzuwendenden Strömungsgeschwindigkeit liegt dabei zwischen 1,0 bis 1,2 m/s. Höhere Strömungsgeschwindigkeiten bedingen ein Freiwerden von absorbierter Luft und hiermit eine Verringerung der Durchschlagspannung. In Ölen mit einer höheren Durchbruchfeldstärke als 150 kV/cm ist eine Erhöhung der Durchschlagspannung des bewegten Öles nicht mehr zu erreichen.
Durch ein elektrisches Filter, bestehend aus Kammern und Kanälen, in denen bei Anlegen von Spannung inhomogene elektrische Felder entstehen, werden Fasern auf den Elektrodenflächen abgelagert oder zur Brückenbildung veranlaßt und Staubteilchen in solch starke Wirbel gebracht, daß sie aus dem zu filtrierenden Öl ausgeschieden werden. Dadurch erreicht man bei einer günstigsten Strömungsgeschwindigkeit eine Verbesserung der Durchbruchfeldstärke auf 120 bis 150 kV/cm. Eine Erhöhung der Durchbruchfeldstärke über 150 kV/cm ist nicht mehr möglich, da in Ölen von dieser Festigkeit an dem Ionisationsvorgang wachsende Bedeutung zukommt.
Die Versuche bestätigen die in früheren Untersuchungen ausgesprochene Annahme, wonach in Ölen bis zu einer Durchbruchfeldstärke von 150 kV/cm die Fasern und Staubteilchen den Durchschlag maßgeblich beeinflussen.
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Conradi, E. Untersuchungen über die Beeinflussung der Durchschlagspannung durch künstliche Ölströmung und über die Erhöhung der Durchbruchfeldstärke durch elektrisches Filtern. Archiv f. Elektrotechnik 31, 179–186 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01656623
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