Der Einfluß der Elektronenkonzentration auf die elektrische Festigkeit von Steinsalz

Zusammenfassung

• 1. Es wird darauf hingewiesen, daß einige Tatsachen gegen die Möglichkeit einer Stoßionisation in festen Isolatoren sprechen, nämlich:

• a) Die Unabhängigkeit der elektrischen Festigkeit von der Schichtdicke;

• b) Die Abwesenheit von Strömen vor dem Durchschlag, die als Ionisationsströme gedeutet werden könnten.

• 2. Die Verzögerung beim Durchschlag von Steinsalzkristallen, in denen durch Röntgenisieren und Belichten eine in weiten Grenzen schwankende Anzahl von Elektronen gebildet wird, wird untersucht. Sowohl der Absolutwert der Durchschlagsspannungen als auch die Verzögerung erweist sich als unabhängig von der Anzahl der Elektronen, woraus es sich folgern läßt, daß der Durchschlag kaum als ein reiner Ionisationsprozeß wie in Gasen aufgefaßt werden darf.

• 3. Im inhomogenen elektrischen Feld ist die Durchschlagsverzögerung bei negativer Spitze bedeutend größer als bei positiver. Dieser Umstand muß durch die Verschiedenheit der Verbreitungsgeschwindigkeiten der Entladungen bei verschiedener Polarität erklärt werden.