Zusammenfassung
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1.
Das neue österreichische Lebensmittelbuch bezeichnet Fruchtsäfte, die Saponin enthalten, als gesundheitsschädlich. Es wird der Nachweis versucht, daß kleine Mengen von innerlich zugeführten Saponieen (etwa 0,03 g im Tage) auch bei dauerndem Genuß nicht gesundheitsschädlich sind.
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2.
Als Beweise werden aus der Literatur und aus eigenen Untersuchungen zahlreiche Beobachtungen an Tieren und Menschen angeführt, mit einzelnen sehr großen (bis 5 g) und vielen kleineren (0,3 und 0,45 g) Tagesdosen.
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3.
Weitere Beweise werden aus den saponinhaltigen Nahrungsmitteln, wie Spinat, Futterrüben, roten Rüben abgeleitet. Die darin enthaltenen Saponine wirken auf rote Blutkörperchen und nach intravenöser Injektion ebenso giftig wie die Sapotoxine und andere als besonders gefährlich geltende Saponine.
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4.
Ein Verbot der Saponine in orientischen Zuckerwaren (Halwa) wegen angeblicher Gesundheitsschädlichkeit ist nicht gerechtfertigt.
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5.
Eine Unterscheidung zwischen giftigen und indifferenten Saponinen bei der Lebensmittelgesetzgebung ist derzeit undurchführbar und überflüssig.
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6.
Zum Schlusse wird auch auf einige nützliche Eigenschaften der Saponine hingewiesen.
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Anmerkung bei der Korrektur: In dem soeben erschienenen Heft 25–27 des Österreichischen Lebensmittelbuches wurden tafsächlich saponinhaltige orientalische Zuckerwaren als gesundheitsschädlich bezeichnet und verboten.
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Kofler, L. Sind Saponine in Lebensmitteln gesundheitsschädlich?. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 63, 154–166 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01654017
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