Untersuchungen über die sogenannten Nekrohormone

Zusammenfassung

• 1. Mit Hilfe der höheren Eiweißabbauprodukte, Witte-Pepton, verdautes Ovalbumin, Fibrin und durch Hitze koagulierbare Kohlrabi-Eiweiße kann die sog. Wundreaktion, d. h. Enzymaktivierung, Zellteilung und Zellwachstum unter sterilen Kautelen ausgelöst werden.

• 2. Die durch die Wirkung der höheren Eiweißabbauprodukte ausgelöste Zellteilungs- und Wachstumsreaktion hängt einerseits vom Alter der Kohlrabiknollen, anderseits von der Konzentration der verwendeten Abbauprodukte ab.

• 3. Durch die Wirkung der Eiweißabbauprodukte erhöht sich die intrazelluläre H-Ionenkonzentration. Diese Erhöhung ist in Geweben mit sich teilenden Zellen geringer als in Geweben mit hypertrophisch ausgewachsenen Zellen.

• 4. Die intrazelluläre Säurebildung wird wahrscheinlich durch die Veränderung des Verhältnisses der Anoxybiose zur Oxybiose bedingt.

• 5. Das sog. Leptohormon ist auch ein Eiweißabbauprodukt.

• 6. Auch Tyrosin löst die Wundreaktionen aus, so daß es sehr wahrscheinlich ist, daß der eigentlich wirksame Bestandteil unter den Abbauprodukten das Tyrosin ist.