Zusammenfassung
Durch die obigen Experimente mit der Marchischen und der Nisslschen Methode kam ich zu nachfolgenden Schlüssen:
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1.
Der sog. zentrifugale Vestibularisnerv nach Leidler, der von anderen Autoren verschieden bezeichnet und als Vestibularisfaser übereinstimmend aufgefaßt wurde, ist eigentlich keine Vestibularisfaser, sondern er gehört dem Nervus intermedius an.
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2.
Der Ursprungskern des Bündels ist der Nucleus salivatorius nach Kohnstamm.
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3.
Das Bündel, teils gekreuzt und nicht gekreuzt, geht aus dem Ursprungskerne direkt oberhalb des dorsalen Pols der spinalen Trigeminuswurzel, gelangt dann zum Ganglion geniculi und tritt schließlich in die Chorda tympani hinüber.
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4.
Der gekreuzte Teil dieses Bündels überschreitet die Raphe verläuft zunächst entlang dem Boden der Rautengrube, erreicht die Kreuzungsstelle des Monackowschen Bündels des Nervus cochlearis mit dem absteigenden Schenkel des Facialis der anderen Seite und verläßt die Medulla oblongata symmetrisch dem nicht gekreuzten Teil.
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5.
Das Bündel ist ein efferentes Faserbündel, das die submaxillaren Speicheldrüsen versorgt.
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6.
Die Größe des gekreuzten Bündels beträgt etwa die Hälfte des nichtgekreuzten.
Zum Schluß möchte ich nicht verfehlen, Herrn Prof. Ino. Kubo für seine freundliche Leitung und Anregung bei dieser Arbeit meinen herzlichen Dank auszusprechen.
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Kaida, Y. Über den Ursprung und den peripheren Verlauf der sog. zentrifugalen Vestibularisnerven nach Leidler (Fasciculus vestibularis medialis nach Kaplan). Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 123, 62–69 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01583110
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01583110