Zusammenfassung
Die durch Abschabung gewinnbaren äußersten Anteile der Hornschicht, praktisch mit der Hautoberfläche gleichzusetzen, enthalten bei Gesunden und Patienten ohne entzündliche Hautveränderungen im Durchschnitt 14 (7–25) g-% freie AS. Die quantitative Analyse der 15 von uns nachBoissonas bestimmten Einzel-AS (von insgesamt 17 gefundenen) ergab eine relative Konstanz des Verhältnisses der AS untereinander. Serin und Citrullin stehen mit 20–32 bzw. 9–16 relativen Prozenten an erster, Glutaminsäure (0,5–2,0%) meist an letzter Stelle, abgesehen von unter unseren Bedingungen nicht mehr Ninhydrin-, wohl aber Isatinpositivem Prolin und Oxyprolin. — Diskussion der Herkunft dieser AS (Schweiß-Talg-lebende Epidermis-Perspiratio insensibilis?). Im „reinen“ Schweiß (AS-Gehalt nur etwa 50 mg-%) sowie im (Nasen-) Talg (etwa 3% AS) wurden im wesentlichen dieselben AS-Relationen ermittelt, jedoch enthält der Talg offenbar Serin, Threonin (Histidin), sowie Glutaminsäure in abweichenden Mengenverhältnissen. Der AS-Gehalt des Talges dürfte demnach nicht ausschließlich sekundärer Natur sein, sondern vielmehr auf eine Beteiligung zumindest der Talgdrüsen an der Genese der freien AS auf der Hautoberfläche hinweisen. Nur auffallend kleine Mengen gebundener AS liegen in Form wasserlöslicher Polypeptide vor. Hinweis auf die Bedeutung der analytischen Befunde für die Physiologie und Mikrobiologie der Hautoberfläche.
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Nach einem Vortrag auf der 34. Tagung der Nordwestdeutschen und Hamburger Dermatologischen Gesellschaft in Hamburg, 4. Juli 1953. — Für Mitarbeit danken wir unter anderem den KollegenF. Fortleff, A. Likais, R. Schmied, sowie Frl.R. Thiele.
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Spier, H.W., Pascher, G. Quantitative Untersuchungen über die freien Aminosäuren der Hautoberfläche. — Zur Frage ihrer Genese. Klin Wochenschr 31, 997–1000 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01533819
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