Die Mizellenarten wässeriger Seifenlösungen

Zusammenfassung

Zusammenfassend ergibt sich aus den vorangegangenen Ausführungen folgendes:

• 1. Es konnte durch die Auswertung von Röntgenaufnahmen verschiedener Seifenlösungen festgestellt werden, daß beim Na-Tetradezylsulfat bei 0,1 n und bei Na-Laurat bei 0,2 bis 0,25 n größere kolloide Teilchen auftreten. Diese Teilchen werden zum Unterschied von den unterhalb der genannten Konzentrationen vorhandenen kleineren kolloiden Aggregaten als Großmizellen bezeichnet.

• 2. Die Struktur der Großmizellen wurde als kristallinflüssig festgestellt, wobei die Substanz dieser Mizellen aus einem System Seife-Wasser besteht. Das Wasser befindet sich nach den Ergebnissen der Röntgenuntersuchungen zwischen den polaren Gruppen der Seifenmoleküle.

• 3. Aus diesen Ergebnissen lassen sich die Widersprüche überbrücken, die zwischen den Ergebnissen und der Theorie von Hartley einerseits und Mc Bain, Thiessen und anderen Autoren anderseits bestehen.

  Hinsichtlich des Ladungszustandes gibt es nur eine Mizellenart im Sinne Hartley's. Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Raumerfüllung im Sinne Zsigmondy's existieren jedoch zwei verschiedene Arten von Mizellen.

• 4. Die Bildung von Großmizellen vermag außerdem das Minimum der Leitfähigkeitskurven der Seifenlösungen sowie auch deren osmotisches Verhalten befriedigend zu deuten.